… aufgewacHt im JaHR 2018

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Sowas passiert einem nicht allzu oft im Leben … den Silvester Countdown verpasst – aufgewacht im Jahr 2018.

Wir hatten die Möglichkeit genutzt und flogen zum Jahresende 2017 für ein paar Tage nach Beijing, endlich mal die Hauptstadt besichtigen und nicht nur am Airport die Wartezeit bis zum Anschlussflug totschlagen.

Bei nur drei Übernachtungen war unser Sightseeing Zettel kurz gehalten: Kaiserpalast, auch bekannt unter „verbotenen Stadt“, Spaziergänge in den Hutongs und ein Bummel durch das Künstlerviertel waren notiert.

Allerdings gab es vor all diesen Freizeitvergnügen einen Pflichtpunkt zu erfüllen, welcher meinen weiteren Verbleib in China sicherstellt: Die Änderung meiner Aufenthaltsgenehmigung – von Studentin in Begleitperson als Ehefrau. Somit fuhren wir direkt nach der Landung (Beijing begrüßte uns mit Smoke) ins Hotel. Anschließend ins Verwaltungsgebäude von Audi China (endlich mal wieder ein vertrautes Bild von meinem Arbeitgeber) und dann zur Visastelle. Gegen 16 Uhr waren dann die Formalitäten geklärt und ich hielt mein Ersatzdokument – einen gelben Zettel – in der Hand. Während der Bearbeitungszeit gibt man seinen Reisepass ab und kann sich mit diesem gelben Zettel ausweisen und ausschließlich innerhalb Chinas reisen. Mitte Januar erhalte ich dann meinen Reisepass zurück und kann dann wieder für die nächsten zwölf Monate legal in China leben. Diesen ersten Abend liesen wir dann beim Mexikaner und im Jing-A, eine sehr angesagt Craft Bier Bar, ausklingen. Den letzten Bus verpasst, fuhren wir mit einem Taxi heim, obwohl ich glaube, das war kein offizielles Taxi sondern einfach ein junger Mann, welcher uns am Straßenrand eingesammelt hat, egal Hauptsache wir kamen ins Bett.

Erster Morgen im Hotel, erst mal das sehr reichliche und auch teils westliche Frühstücks-Buffet erkunden und schlemmen. Nachdem Holger aufgrund Jetlag und Erkältung noch nicht ganz fit war ruhten wir uns mit einem ausgedehnten Schläfchen aus. Unser Hotel, das „East“, ist direkt an ein Einkaufszentrum angebunden, so dass wir für das Abendessen dort bei einem Italiener einkehrten und frisch gestärkt noch in die Hutongs aufbrachen. Leider sind diese nur sehr spärlich beleuchtet, so dass wir diesen Programmpunkt nochmal bei Tag und auch im Frühling nachholen werden. Um dann ganz die haeckerische Tradition hoch zu halten, landeten wir abends noch in zwei Craft Bier Läden und… man kann es sich nicht vorstellen… aber in einer war tote Hose und das in einer Millionenstadt wie Beijing. Als einzige Gäste genossen wir aber trotzdem ein paar Snacks und die Bierchen waren auch köstlich.

An Silvester stand dann der Kaiserpalast auf dem Programm, der Klassiker unter den Sehenswürdigkeiten ist einfach ein Muss. Leider war dort anstehen in der Schlange zwischen hunderten Chinesen angesagt, aber bei Sonnenschein und einstelligen Plusgraden ließ es sich ertragen. Komisch war, dass alle Chinesen um uns herum plötzlich ihre Ausweise auspackten und vorzeigten. Wir hatten natürlich unsere Reisepässe bzw. ich mein Ersatzdokument nicht dabei und es stand auch nichts im Reiseführer. Na ja, jedenfalls ließ uns der Wärter nach vorzeigen unserer Personalausweise auch durch die Sicherheitskontrolle. Nach noch ein paar Mal anstehen beim Ticketschalter und erneuten Sicherheitskontrollen waren wir dann endlich drin und liefen über viele Plätze und fast immer gleich aussehende Tempel. Leider kann man nur sehr wenig Indoor besichtigen, aber groß ist das ganze Areal der verbotenen Stadt schon. Völlig ausgepowert beschlossen wir dann ein griechisches Restaurant aufzusuchen, welches zufällig im Botschaftsviertel lag. Die Häuser der einzelnen Botschaften waren alle sehr einfach gebaut und sahen fast alle gleich aus was ich sehr schade fand. Dachte immer ein Botschaftsviertel wäre irgendwie mondäner und westlicher. Der Grieche war jedenfalls ganz ok, an ein Original kam es jedenfalls nicht hin. Um wieder warm zu werden machten wir noch einen kurzen Abstecher in den Spa Bereich des East und wollten dann eigentlich noch los und was suchen wo wir Silvester ein wenig feiern können (hier in China ist eine große Feier von 31.12.JJJJ auf 01.01.JJJJ ja nicht üblich). Da ist es dann passiert, nur kurz auf dem Bett ausruhen und … aufgewacht im Jahr 2018!

Am Neujahrstag besichtigen wir dann noch das Künstlerviertel, in welchem Audi China aktuell auch sein Verwaltungsgebäude hat. Das Viertel kann ich wirklich empfehlen. Viele kleine Shops, Graffiti, Skulpturen, Installationen, Straßenverkäufer, Galerien und Restaurants. Es war ideal um die Zeit bis zum Rückflug nach Changchun sinnvoll zu befüllen.

Mein Fazit: Beijing ist nicht so westlich wie Shanghai aber einen zweiten Trip bei frühlingshaften Temperaturen wert. Ab sofort immer den Reisepass einpacken und auch ein verschlafenes Silvester hat seinen Charme.

Ich wünsche Euch ein gesundes & glückliches 2018!

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Impressionen Beijing
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Audi China
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Hotel „East“
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Kaiserpalast
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Haeckerische Tradition – Erkundung der Craft Bier Szene
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Bier, Bier, Bier
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Künstlerviertel

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