12 Tage – 3 Stationen … Guilin 桂林 – Hongkong 香港 – Macau 澳门

Anfang Mai 2018 war es endlich soweit, unser erster Besuch hat sich angekündigt: Julia, Holgers Schwester. Unser Plan, von Changchun nach Guilin und dann weiter nach Hongkong.

Unsere erste Station → Guilin 桂林

Die 5 Millionen Stadt Guilin liegt im Südosten Chinas am Ufern des Li Jiang Fluss. Sie ist hauptsächlich für ihre spektakulären Kalkstein-Karsthügel bekannt und in der Nähe befinden sich dann noch die Longji Reisterrassen. Diese Sehenswürdigkeiten standen auf unserem Plan.

Den ersten unserer drei Tage verbrachten wir direkt in Guilin mit der Besteigung des 60 Meter hohen alleinstehenden Karstfelsen „Fubo Hill“ und einem Spaziergang durch den Seven Star Park. Bei der Wanderung auf den Berg ging es über sehr steile Treppen schnell hinauf und man hatte einen schönen Blick über die Stadt. Im Park hatten wir dann das Glück wild lebende Affen zu bestaunen. Auch hatten diese gerade Nachwuchs und die Baby-Affen sahen sehr süß aus, allerdings war dadurch die ganze Gruppe sehr nervös. Zukünftig halte ich von wilden Tieren großen Abstand, sicher ist sicher.

Am nächsten Tag fuhren wir dann mit einem Guide zu den Reisterrassen. Am frühen Mittag trafen wir ein und ließen uns auf ein traditionelles Essen ein. Ich glaube es wird Bambus-Reise genannt. Der Hohlraum eines Bambusrohr wird mit Reis befüllt und dann über offenem Feuer gegrillt. Er nimmt dadurch die Aromen des Bambus an. Auch hatte uns der Guide ein gekochtes Huhn empfohlen. Allerdings war es ein komplettes Huhn inkl. Füße & Co. Ich denke, dass unten stehenden Bild spricht für sich…. Nach dieser Erfahrung wanderten wir gute zwei Stunden die Reisterrassen rauf und runter. Es war gerade keine Saison was den Vorteil hat, dass die Wege nicht bewässert sind. Im Anschluss marschierten wir noch zu einem anderen Gebiet und nutzen dort die Seilbahn. Auch von dort war der Blick über die Terrassen wieder wunderschön, wirklich beeindruckend.

Der letzte Tag hielt dann einen weiteren Klassiker der Region die Schifffahrt auf dem Li Fluss für uns bereit. Es erinnerte ein wenig an eine Fahrt zum Donaudurchbruch bei Weltenburg. Ein gemütlicher Ausflugsdampfer mit Mittagessen in Buffetform. Das Boot schlängelte sich den Fluss entlang und die umherstehenden Karstfelsen sind wirklich riesig und massiv. Landschaftlich zählt dieser Ausflug wirklich zu einem der bisher Besten. Ausgestiegen sind wir dann in dem Dörfchen Yangshuo, welches zwar von vielen Touristen bevölkert wird, aber trotzdem auch seine schönen Ecken hat.

Unsere zweite Station → Hongkong 香港

Eines gleich vorne weg: I ♥ HK – I ♥ HK – I ♥ HK – I ♥ HK – I ♥ HK – I ♥ HK – I ♥ HK – I ♥ HK

Diese Stadt hat mein Herz erobert. Endlich eine pulsierende Metropole in der rund um die Uhr das Leben tobt.

Dieses Mal wichen wir vom klassischen Hotelzimmer ab und hatten uns für ein Apartment in einem Hochhaus entschieden. Das Hochhaus war so riesig und verwinkelt, dass ich mich auch nach mehreren Tagen vor Ort immer mal auf dem Weg zum Apartment verlief, obwohl ich bereits auf der richtigen Etage war. Und um sich wirklich wie ein Einheimischer zu fühlen, passierte es, irgendwann im Leben muss es ja mal passieren. Wir steckten im Aufzug fest. Richtig filmreif, wir drei auf dem Weg vom Apartment nach unten und da merkten wir es, der Aufzug steckt fest, nichts geht mehr. Die erste Panik überwunden und den Notruf Knopf gedrückt ertönte ein „allo, allo“ des indischen Portier und nach knappen 15 Minuten ruckelte es einmal kräftig und der Aufzug beförderte uns ins EG. Das Malheur hat aber keinen gravierenden Eindruck bei mir hinterlassen, ich nutze immer noch gerne angstfrei einen Aufzug.

Die Lage des Apartments in Kowloon war wirklich klasse. Die nächste MTR-Station „East Tsim Sha Tsui“ war gleich um´s Eck und auch das Viertel rundherum war voll von Restaurants jeglicher Nationen, großer und kleiner Supermärkte, Bars, usw.  Auch legten wir uns alle eine Octopus-Card zu. Diese wieder aufladbare Chipkarte ist sehr praktisch, denn man kann diese nicht nur für die Benutzung der MTR (also U-Bahn) verwenden, sondern sie ist auch ein elektronisches Zahlungsmittel bei etlichen Supermärkten und Geschäften. So reicht es meist völlig aus diese kleine Karte und das Handy dabei zu haben.

Den ersten Tag orientieren wir uns erst mal ein wenig und spazierten Richtung Fluss um die beeindruckende Skyline zu bewundern. Im Vergleich zum Shanghai ist diese sehr ruhig, ich würde sie fast als clean bezeichnen. Fast keine blinkenden Türme und auch die Boote bewegen sich unauffällig umher. Ein Farbenspiel aus Blau und Grün gepaart mit weißen Schäfchenwolken. Im Finanzdistrict, welcher architektonisch auch sehr modern ist, begeisterte uns das mit 800 Metern längste, überdachte Rolltreppensystem der Welt im Freien. Die Idee dieses Baus, es verbindet die Wohntürme mit dem Geschäftsviertel am Wasser. Die Leute sollen so bequem und autofrei zur Arbeit und zurückkommen. Echt praktisch und rundherum finden sich wieder viele nette Restaurants, Cafés und kleine Läden. Auch fand ich die Stadt sehr grün, immer wieder entdeckt man eine Kleine oder größere Parkanlage beim auf und ab in der Stadt. Ebenfalls klasse fand ich die Fahrt mit der Peak Tram, einer seit 1888 im Betrieb befindlichen Drahtseilbahn, hoch auf den 552 Meter hohen Hausberg Victoria Peak. Bei der Fahrt im Wagon heißt es, aufgrund der enormen Steigung, festhalten, es geht los. Der Ausblick über die Stadt ist dann wirklich beeindruckend.

Wer schon mal in HK ist, der sollte auch den Tian Tan Buddha, eine riesige Bronze-Statue auf Lantau Island besichtigen. Der Buddha ist eine Erweiterung des Po Lin Kloster, welches zu den buddhistischen Heiligtümern der Stadt gehört. Am Plateau des goldfarbenen Riesen befindet sich die Luftseilbahn, mit welcher man wieder in die Stadt zurückkommt. Diese fast halbstündige Fahrt bietet einen atemberaubenden Blick über das Meer und die Stadt.

Auch sehr gut hat mir die Fortbewegung mit der zweistöckigen Straßenbahn, genannt Ding Ding, gefallen. Hier kann wieder die Octopus Card genutzt werden und wenn man oben sitzt kann man super Fotos schießen. Auch möchte ich noch erwähnt haben, ich habe mich durch die Stadt geschlemmt. Vom Döner an der Ecke über mexikanisch, indisch, italienisch, griechisch, etc. einfach jedes Land ist mit kulinarischen Genüssen vertreten und hat mich nie enttäuscht.

Auch ein Muss: Der Besuch der Insel Macau 澳门。Die Sonderverwaltungszone der VR China war bis 1999 eine portugiesische Kolonie und den Einfluss kann man an vielen historischen Gebäuden erkennen. Macau ist aber auch das „Las Vegas“ des Ostens, denn dort gibt es unzählige Spielcasinos. Wir besuchten das „The Venetian Macau“ und der Versuch die ehrwürdige Serenissima Venedig zu imitieren ist durch aus gelungen. Und einen Glückspilz hat dieser Ausflug auch noch hervorgebracht. Holger hat sich aus Juxs und Tollerei an einem Einarmigen Banditen versucht und einige Scheinchen gewonnen.

Hongkong hat noch so vieles mehr zu bieten, ich könnte noch etliche Zeilen schreiben, deswegen kann ich nur wirklich jedem empfehlen kommt selbst nach HK und lasst euch von dieser Stadt in ihren Bann ziehen.

Ganz liebe Grüße auch nochmals an Julia, ich finde wir hatten ne klasse Zeit zusammen und wer weiß, vielleicht war es nicht ihr letzter Besuch in Asien …

Hongkong, ich liebe Dich – 香港,我爱你!

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Wanderung in Guilin
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Begegnung mit der wilden Affenfamilie
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Die Reisterrassen
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Das traditionelle Mittagessen: Bambus Reis und das komplette Huhn
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Schifffahrt auf dem Fluss Li
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Das Städtchen Yangshuon
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Im Anflug auf Hongkong
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Ein bunter Mix
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Die Rolltreppen und die Tram

 

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Das Hongkonger Riesenrad am Hafen

 

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Rooftop Bar Ozone im Ritz Carlton im 118 Stockwerk
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Skyline bei Nacht
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Macau
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Spielcasino
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Tian Tan Buddha und Po Lin Kloster

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