… die Zeit veRgeHt wie im Flug …

Dezember 2018 behauptet mein Kalender… wo ist die Zeit nur hin? Ist denn wirklich schon der letzte Monat des Jahres 2018 angebrochen?

Dann nutze ich den Wink der Zeit und lasse die letzten Monate seit Anfang August mal Revue passieren…

Der haeckerische Rat hat getagt und eine Entscheidung getroffen. Unser Plan für 18 Monate in Changchun zu leben bekommt ein Update. Wir hängen noch 9 Monate dran und kommen somit frühestens November 2019 nach Bayern zurück. Diese zusätzliche Zeit nutze ich weiterhin zum erlenen der chinesischen Sprache und kann hier eine kleine Erfolgsmeldung bekannt geben. Ich habe vor gut drei Wochen die HSK 3 Prüfung absolviert und mit meinem positiven Prüfungsergebnis bin ich sehr zufrieden. Und wie heißt es so schön, nach der Prüfung ist vor der Prüfung und so sitze ich weiterhin täglich über meinen 汉语书 (chinesisch Büchern). Mein Ziel ist es das nächste Level bis zu unserer Rückkehr zu erreichen. Aber auch wenn mein theoretisches Niveau sich langsam Richtung Mittelstufe bewegt, im Alltag sieht das noch ganz anders aus. Man hat zwar fast wöchentlich beim Spazieren durch die Straßen einen kleinen Aha-Effekt „oh, ich kann das lesen, das Geschäft ist eine Apotheke“ und das motiviert mich, aber sich mit meinen chinesischen Nachbarn vernünftig zu unterhalten, das funktioniert noch lange nicht. Am schwierigsten fällt mir das gesprochene Wort zu verstehen. Und falls dies auf Anhieb mal klappt, dann antworte ich ohne Struktur und ohne auf die Grammatik zu achten. Somit können weitere 9 Monate in China meinem Ziel wirklich nicht schaden.

Mitte August löste Holger sein Geburtstagsgeschenk ein und wir reisten nach Seoul. Der Reisebericht zur Hauptstadt Südkoreas ist bereits online.

Anfang September waren wir mal wieder in Peking um unser Visa zu verlängern und nutzten dieses Mal ein verlängertes Wochenende damit ich endlich mal die chinesische Mauer besichtigen kann. Holger war bereits im Frühling mal beim Wandern auf der Mauer, allerdings an einem sehr ursprünglichen, steilen Abschnitt. Beim Anblick der Bilder kann ich nur sagen: Gut das ich bei diesem Gewaltmarsch nicht mit von der Partie war und ein großes Kompliment an Julia (Holgers Schwester). Für mein Vorhaben eines kräfteschonenden Erlebnisses wählten wir den touristisch erschlossenen Abschnitt bei Mutianyu, welcher ungefähr 70 Kilometer nördlich von Peking liegt. Wir sind ganz bequem mit der Seilbahn hochgefahren und spazierten dann auf der Mauer von einem Wachturm zum nächsten. Mal ging es diese vielen kleinen Stufen runter und dann wieder hoch. Der Ausblick ist einfach phantastisch, wie sich diese Mauer auf und zwischen den Bergen entlang schlängelt. Ich war sehr beeindruckt und habe unsere Wanderung wirklich genossen. Und obwohl die Landschaft allein schon so herrlich zu betrachten war gab es zum Schluss noch ein kleines Highlight, welches einen sogar an Bayern erinnert. Den Abstieg nahmen wir nicht per Fuß oder per Seilbahn, nein in Mutianyu gibt es eine Rodelbahn. Es machte total viel Spaß mit diesem kleinen Schlitten nach unten zu flitzen. Diese Sehenswürdigkeit müsst ihr unbedingt auf Eure Bucket List schreiben.

Dieses Jahr belohnte uns der neunte Monat des Jahres mit ein paar herbstlichen Wochen und viele Chinesen legten wieder diverse Gemüsesorten zum Trocknen im Freien aus. Ich finde das wirklich sehr komisch… ist doch unhygienisch. Aber andere Länder, andere Sitten. An einem dieser herbstlichen Tage unternahmen wir einen Ausflug zum nah gelegenen Nanhu Park und auf dem Rückweg wollten wir uns eigentlich nur mit Speis und Trank Stärken und entdeckten dabei zufällig ein Fitness Studio. Wir vereinbarten ein Probetraining und schwupps nun findet man mich zwei bis dreimal die Woche dort beim Schwimmen oder Joggen. Ein guter Ausgleich zum vielen Sitzen beim Bücher wälzen.

Im Oktober nutzen wir dann die Feiertagswoche (golden Week) und gingen auf „große Fahrt“. Wir flogen nach Hongkong (I love HK) um dort an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu gehen. Mit diesem fuhren wir dann die vietnamesische Küste entlang. Zwei Mal verliesen wir den Dampfer um die Gegend um Nha Trang und Ho-Chi Minh-City zu erkunden. Am Ende der Fahrt strandeten wir in Singapur und verbrachten dort noch ein paar Tage. Den genauen Reiseverlauf gibts ebenfalls bereits online.

Nach diesem Urlaub brach eine mit Sorgen behaftet Phase um Kater Stern an. Wir bemerkten, dass er eine Art Husten bekam und suchten den Tierarzt auf. Zur Ursachensuche Liesen wir Blut entnehmen und ein Röntgenbild anfertigen. Beim Anblick des RB fragte uns der TA ob Stern schon mal ein Traum erlitten hätte, ich wunderte mich der Frage und verneinte. Stern lebte ab dem Alter von vier Monaten bei uns und hatte nie ein Trauma erlitten. Als uns der TA dann das RB erklärte konnten wir seine Nachfrage nachvollziehen. Stern hatte ein Loch im Zwerchfell! Der Schock war groß. Durch das Loch im Zwerchfell hatten sich Organe wie Herz und Leber verschoben und in diesem Zustand standen seine Aussichten auf ein langes Leben extrem schlecht. Der Arzt riet uns dazu ihn schnellstmöglich operieren zu lassen. Jetzt sei Sternchen noch kräftig und könnte eine Operation verkraften. Umso länger wir eine Operation verzögern würden, umso schlechter würde es ihm gehen, mehr Leiden würde auftreten. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, dass er die Operation nicht überleben würde mit über 60 % auch hoch. Wir entschieden uns ihn am nächsten Tag operieren zu lassen. Die Chance ergreifen und hoffnungsvoll zu bleiben, daran klammerten wir uns. Unser kleiner Stern hatte doch eigentlich nur einen Husten und von jetzt auf gleich könnte er aber auch von uns gehen. Eine schreckliche Zeit. Während der 1,5 h Operation bangten wir in der Klinik und die Erleichterung war groß als wir Stern direkt nach der OP sehen konnten. Der Chirurg teilte uns mit, dass es besser gelaufen sei als gedacht, er aber noch nicht über dem Berg sei. Der Arzt konnte das Loch im Zwerchfell zunähen. Die Leber klebte am Herzen, diese zwei Organe konnte er auch trennen, aber die Leber sei stark beansprucht und würde längere Zeit zur Erholung benötigen. Das Herz konnte nun endlich wieder ohne Einschränkungen schlagen. Stern blieb dann in der Klinik und die Betreuung war mehr vor vorbildlich. Wir hatte eine WeChat Gruppe gegründet und das Klinikpersonal sendete uns ständig Daten wie Temperatur, Herzschlag, etc. und kurze Videos wie es ihm geht. Als er mal wieder, ganz seine Art, in der frisch befüllten Toilette geschlafen hat, wurde ihm sogar eine kleine Höhle gebaut. Nach einer Woche holte ich ihn ab und er konnte sich zu Hause weiterhin erholen. Nach und nach kam unser geliebter Stern zurück und nach zwei Wochen war der Husten verschwunden. Auch die Nachsorge mit Röntgen und Ultraschall zeigte, dass bis auf die Leber, alles gut ist. Die Leber benötigt einfach noch Zeit um sich zu erholen und wir werden das regelmäßig kontrollieren lassen. Wir sind sehr froh, dass unser kleiner Stern so tapfer war und wieder gesund ist!

Mittlerweile hat uns der Winter fest im Griff. Der Blick aus dem Fenster trügt, denn ohne Schnee und mit fast täglichem Sonnenschein könnte man fast denken, och lass rausgehen, sieht nicht nach Winter aus. Aber weit gefehlt, bei – 15 Grad tagsüber und -20 Grad nachts ist an rausgehen für mich nicht zu denken. Egal wie warm einen die richtige Kleidung hält, ich bleibe bei diesen Temperaturen in der Wohnung. Ehrlich gesagt bin ich die Kälte schon ein wenig Leid und deswegen fliegen wir ab Mitte Dezember für ein paar Tage in die Sonne und genießen Strand und Meer auf der vietnamesischen Urlaubsinsel Phu Quoc.

Das war unser Jahr 2018, welches uns gezeigt hat, sei dankbar und genieße den Moment. Glück & Gesundheit kann man nicht festhalten, aber wünschen.

Ich wünsche Euch einen guten Start ins Jahr 2019!
Glück & Gesundheit soll Euch begleiten!

 

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Nach einem steilen Aufstieg ging es ganz flott nach unten
Nach einem steilen Aufstieg ging es blitzschnell nach unten
Das verstehe ich wirklich nicht...
Das verstehe ich wirklich nicht…
RB Stern oben, gesunde Katze unten
RB Stern ob, RB gesunde Katze unten
Unser tapferer Patient

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